Zehntausend Tataren haben ihre Heimat auf der Halbinsel Krim nach deren Annexion durch Russland verlassen. Dies teilte der ukrainische Parlamentarier, Menschenrechtler und Tataren-Anführer Mustafa Dschemilew am Wochenende während des zweiten Weltkongresses der Krimtataren in der Türkei. Grund sei eine diskriminierende Politik der russischen Behörden. „Harte Diskriminierung und Gesetzlosigkeit gegenüber Krimtataren, Verschleppungen und Morde an jungen Menschen, Zwangseinberufung der jungen Leute mit der Perspektive, sie in den Krieg gegen ihre ukrainischen Brüder zu schicken, fehlende demokratische Freiheiten und Aussichten für Jugend auf der besetzten Krim – das zwingt viele dazu, ihre Heimat zu verlassen und auf das ukrainische Festland zu übersiedeln“, so Dschemilew.
Die Autonome Republik Krim wurde im März 2014 nach einem international nicht anerkannten Referendum von Russland annektiert. Die Ukraine und die Weltgemeinschaft sehen die Abspaltung der Halbinsel als illegal und Verstoß gegen das Völkerrecht an.