Die Werchowna Rada ruft führende internationale Organisationen zum Gedenken an die Opfer der Deportation von Krimtataren im Jahr 1944 auf. Ein entsprechender Beschluss wurde am Mittwoch verabschiedet. Die ukrainischen Abgeordneten weisen auch auf gegenwärtige Verstöße gegen die Rechte des krimtatarischen Volkes auf der von Russland annektierten Krim hin. In seinem Beschluss appelliert das Parlament insbesondere an die Vereinten Nationen, das Europaparlament und die OSZE.
Bei der Deportation, die am 18. Mai 1944 begann, wurden mehr als 180.000 Krimtataren enteignet und in Viehwaggons hauptsächlich nach Usbekistan verfrachtet. Die offizielle Begründung war angebliche Massenkollaboration der Tataren mit den deutschen Besatzern. Viele Deportierte starben auf dem Weg nach Zentralasien. Die Überlebenden haben ihre Heimat für Jahrzehnte verloren – erst Ende der 80er Jahre wurde es für sie möglich, auf die Krim zurückzukehren.