Widerhall (Audio)

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Ostukraine: Spannung im ATO-Raum lässt nicht nach

Innerhalb der Woche blieb die Lage im Raum des Donbasskonflikts weiter angespannt. Die russischen Besatzungstruppen setzten die Provokationen und Feuerattacken auf die Verteidigungslinien der Antiterrorkräfte fort. Ihre Zahl schwankte im Laufe der Woche zwischen 14 und 24 Beschießungen. An einem Tag, am Mittwoch, setzte der Gegner bei Beschussen die von den Minsker Vereinbarungen verbotenen Waffen ein. In der Operativrichtung Mariupol haben die prorussischen Kämpfer die Mehrfachraketenwerfer von Typ Grad und 120-mm-Minenwerfer verwendet. Innerhalb der Woche gab es einen umgekommenen ukrainischen Soldaten, der in eine Sprengfalle geriet, und 2 Militärangehörige wurden verwundet. Einmal, am Dienstag, gerieten unter feindlichen Beschuss die friedlichen Wohnviertel der Stadt Marjinka ebenfalls in der Küstenrichtung Mariupol. Zum Glück gab es keine Opfer unter Zivilisten. Die Senkung der Zahl von Verletzungen der Waffenruhe um 5 Prozent in der vergangenen Woche betonte der erste stellvertretende Leiter der OSZE-Beobachtungsmission Alexander Hug bei einem Briefing am Freitag. Mit dieser Senkung hat er die vergleichsweise niedrige Zahl der Opfer unter Zivilisten in Verbindung gebracht.
O-Ton: Die Senkung der Zahl der Beschießungen beeinflusste auch die Zahl der Opfer unter Zivilisten. Im September gab es um 59 Prozent weniger zivile Opfer als im August.

Außer Beschießungen blockieren die russischen Besatzungstruppen auch die Reparatur der infolge dieser Beschießungen zerstörten wichtigen Infrastrukturobjekte im Vorfeld des kommenden Winters, teilte der ATO-Pressesprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums Andrij Lyssenko am Freitagnachmittag mit. Nach seinen Worten geben die Okkupanten keine Sicherheitsgarantien für die Reparaturbrigaden.

O-Ton: Durch die Beschießungen unserer Stellungen und naheliegender Ortschaften verhindern die prorussischen Kämpfer den ukrainischen Ingenieuren die Durchführung der Reparaturarbeiten an wichtigen Infrastrukturobjekten. Es handelt sich um das Werk für Phenolproduktion in Nowhorodske, Gebiet Donezk, den Abwasserdamm in Nowoluhanske, Erdgasleitungen bei Marjinka und Krymske sowie die Süd-Donbass-Wasserleitung.
     
Das lasse sich, nach den Worten von Andrij Lyssenko, als Verbrechen gegen friedliche Donbass-Bevölkerung, die davon leiden werde.
 
Donbass war auch im Fokus der Parlamentssitzung am Freitag. Die Abgeordneten der Werhowna Rada haben zwei Gesetze zur Reintegration des Donbass gebilligt. Beide Gesetzesvorlagen wurden von Präsident Petro Poroschenko ins Parlament am Donnerstag eingebracht und als unverzüglich bestimmt wurden. Das erste Gesetz über die Besonderheiten der staatlichen Politik zur Gewährung der Souveränität der Ukraine auf den zeitweilig okkupierten Territorien der Gebiete Donezk und Luhansk wurde in erster Lesung gebilligt. Im Dokument wird verankert, dass die zeitweilige Besatzung dieser Territorien durch Russland illegitim ist und das Aggressorland keine territorialen Rechte auf diese Territorien hat. Die Tätigkeit der russischen Streitkräfte und der Besatzungsadministration widerspricht den Normen des internationalen humanitären Rechts und ist illegal. Jegliche durch diese Administration gebilligte Dokumente und Erlasse haben keine rechtlichen Folgen und sind ungültig. Das zweite von der Werchowna Rada am Freitag verabschiedete Gesetz verlängert die Geltung des Gesetzes „Über eine besondere Ordnung der Selbstverwaltung auf okkupierten Territorien der Gebiete Luhansk und Donezk“ aus dem Jahr 2014 für noch ein Jahr.      

 Vor 60 Jahren startete erster Erdsatellit

„Kedr! Ich bin Zarja-1! Zündung!“ - Das ist die Stimme des legendären sowjetischen und ukrainischen Weltraumschiffdesigners Serhij Koroljow vor dem Start einer Rakete in den Weltraum. Vor genau 60 Jahren, am 4. Oktober 1957 startete ins All der in der Geschichte der Menschheit erste künstliche Erdsatellit. Mit ihm begann das Zeitalter der Weltraumfahrt. Der Sputnik blieb 92 Tage auf der Umlaufbahn und verglühte am 4. Januar 1958, als er wieder in tiefere Schichten der Erdatmosphäre eintrat. Der Start des ersten Erdsatelliten und auch weiterer sowjetischer Weltraumschiffe ist untrennbar mit dem Namen ihres Schöpfers Serhij Koroljow verbunden. Er wurde 1907 in der zentralukrainischen Stadt Shytomyr geboren. Er war ein sowjetischer Raketen-Konstrukteur und Weltraumpionier, der eine wichtige Rolle in der Geschichte der Raumfahrt spielte. Unter Koroljows Leitung wurden im Experimental-Konstruktionslabor OKB–1 Raketen und Raumschiffe entwickelt. Seine Ideen und sein Führungsstil prägten wesentlich die sowjetische Raumfahrt. Einige seiner Entwicklungen wie die Sojus-Rakete und das Sojus-Raumschiff werden in verbesserter Form noch heute genutzt. Sein Leben war nicht leicht. Er wurde 1938 verhaftet und konterrevolutionärer Tätigkeit sowie Sabotage beschuldigt und zu 10 Jahren Haft in Gulag verurteilt. In fünf Jahren 1942 arbeitete er in Haft in einem speziellen Lager für Ingeneure und Wissenschaftler in Kasan, wo er zusammen mit anderen Motoren für Jagdflugzeuge konstruieren musste. Erst im Juni 1944 wurde er auf Initiative des Flugzeugbauers Andrei Tupolew wieder freigelassen. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg er zum Chefkonstrukteur des zunächst nur militärisch orientierten sowjetischen Raketenprogramms innerhalb beim Wissenschaftlichen Forschungsinstitut auf. Koroljows Identität wurde zu seinen Lebzeiten geheim gehalten und in der Öffentlichkeit wurde er nur anonym als der „Chefkonstrukteur“ bezeichnet. Koroljows Ziel war es, ein ziviles Raketenprogramm zu entwickeln. Zu den größten Erfolgen Koroljows gehörten die Konstruktion der R-7 – der ersten Interkontinentalrakete der Welt – und der Start des Sputnik 1 1957, vor allem aber der erste Weltraumflug eines Menschen, Juri Gagarin, im Jahr 1961. Serhij Koroljow starb zu früh, im Alter von 59 Jahren. Der Menschheit hat er einen guten Weltraumflug gewünscht: ATMO

Auf Platz 2 bei Invictus Games-2017: Triumph des ukrainischen Teams

Gleich nach der Rückkehr aus Kanada beginnen die ukrainischen Militärsportler, die an den „Invictus Games-2017“ in Kanada teilgenommen haben, die Vorbereitungen an die nächsten Spiele im australischen Sydney. Das ukrainische Team kehrte nach seinem ersten, aber erfolgreichen Auftritt im Rahmen der paralympischen Spiele für kriegsversehrte Soldaten „Invictus Games“ aus Toronto am Montagabend. Die Ergebnisse der ukrainischen Mannschaft sind wirklich beträchtlich. Die Militärsportler haben insgesamt 14 Medaillen - darunter 8 Goldene, 3 Silberne und 3 Bronzene - gewonnen. Somit hat das Team den zweiten Platz in der Mannschaftswertung belegt. Die Trainer sagen, ukrainische Sportler haben gute körperliche und psychologische Kraft und Standhaftigkeit demonstriert. Oleksandr Pyssarenko, der Mannschaftskapitän, sagt, die Motivation der Sportler sei richtig gewesen.

O-TON: Wir hatten einfach eine richtige Motivation. Wir mussten die Ukraine nicht nur als ein kämpfendes Land, sondern auch als eine sportliche Nation vorstellen. Wir mussten unseren Kosakengeist zeigen. Und das haben wir geschafft.       

Die Invictus Games sind eine paralympische Sportveranstaltung für kriegsversehrte Soldaten, die erstmals 2014 in London im Queen Elizabeth Olympic Park ausgetragen wurde. Das Wort invictus stammt aus dem Lateinischen und bedeutet unbesiegt, unbezwungen. Bei der ersten Austragung der Games starteten über 300 Sportlerinnen und Sportler aus 13 Ländern. Die Soldaten hatten an der Seite von britischen Truppen vorrangig im Afghanistan-Krieg gekämpft und waren bei Kampfeinsätzen verwundet worden. In diesem Jahr beteiligten sich die Mannschaften aus 17 Ländern an den Invictus Games. Nach Toronto kommen insgesamt 550 Militärsportler, die auf den Schlachtfeldern verwundet worden waren. Die Ukraine nimmt als NATO-Partner und Teilnehmer an mehreren UN-Friedensstiftungsmissionen an den Spielen zum ersten Mal teil. Zusammen mit der ukrainischen Mannschaft debütierte an den Spielen auch das rumänische Team. Das ukrainische Team besteht aus 15 Sportlern, die an Wettkämpfen in 6 aus insgesamt 11 Sportarten teilnehmen werden. Das sind Schwimmen, Bogenschießen, Powerlifting, Athletik sowie Lauf und Rudern auf dem Trainingsgerät. Die Invictus Games dauerten vom 23. bis zum 30. September.

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