Widerhall (audio)

Widerhall (audio)

Donbass: Woche der Instabilität und Verluste

Die Lage im Raum des Donbass-Konflikts blieb die ganze Woche lang angespannt und instabil. Die Zahl der Feuerattacken auf die Stellungen der ukrainischen Armee schwankte zwischen 12 und 22. An einem Tag, am Mittwoch setzten die russischen Besatzungstruppen die von den Minsker Vereinbarungen verbotenen Waffen - 120-mm-Minenwerfer und Mehrfachraketenwerfer von Typ Grad - in Küstenrichtung Mariupol eingesetzt. Unter Beschuss mit diesen Waffen gerieten auch friedliche Wohnviertel der Siedlung Wodjane. Am Montag wurden auch die Straßen der Stadt Awdijiwka beschossen. Beschädigt wurde ein Wohnhaus. Infolge der Kampfhandlungen haben die Antiterrorkräfte auch wesentliche Verluste erlitten. Zwei Militärangehörige sind bei feindlichen Beschießungen ums Leben gekommen und sieben Soldaten wurden verwundet. Außerdem gab es auch Opfer der Sprengfalle auch in dieser Woche. Zwei Soldaten sind infolge der Explosionen ums Leben gekommen und drei bekamen Verwundungen. Die internationalen Beobachter aus der OSZE-Mission im Donbass bestätigten außerdem sechs Fälle der Verwundungen von Zivilisten in der vergangenen Woche. Das teilte der erste stellvertretende Leiter der Mission Alexander Hug am Freitagnachmittag bei der Veröffentlichung des Wochenberichts der Mission. Dabei betonte er, dass die weitere Verschärfung der Lage im umkämpften Gebiet offensichtlich sei.

O-Ton: Die Tatsachen sprechen für sich: Die Seiten haben das Kriegsgerät nicht abgezogen. Wir und zivile Bevölkerung sehen täglich diese Waffen. Die Territorien sind nicht entmint. Aus über 400 Opfern unter Zivilisten in diesem Jahr sind über 100 Menschen Opfer der Explosionen geworden. Truppen und Waffen sind nicht abgezogen, und das alles führt zu den Verletzungen der Waffenruhe. Aus unseren Erfahrungen ist es bekannt, die Eskalation ist unvermeidlich.  
 
Die Lage in der Ostukraine war auch im Fokus des Besuchs des US-Sondergesandten für die Ukraine Kurt Volker in Kyjiw am Freitag und der Sitzung der trilateralen Kontaktgruppe in Minsk ebenfalls am Freitag.        


Befreite krimtatarische Aktivisten in Ukraine angekommen

Die am Mittwoch aus der russischen Haft entlassenen und an die Türkei übergebenen krimtatarischen Aktivisten Achtem Tschijgos und Ilmi Umerow sind am Freitagnachmittag in Kyjiw angekommen. Die Befreiung der politischen Häftlinge werde Beginn der Befreiung der Halbinsel Krim. Das betonte der Leader des krimtatarischen Volkes Mustafa Dschemiljew während der Pressekonferenz im internationalen Flughafen Boryspil gleich nach der Ankunft beider krimtatarischen Aktivisten in die Ukraine.

O-Ton: Das war der erste Schritt. Wir hoffen, wir werden auch weiter politische Gefangene befreien. Große Aufgaben stehen uns bevor. Das ist der Beginn der Befreiung der Krim und der Wiederherstellung der territorialen Integrität der ganzen Ukraine.

Der renommierte Krimtatare bedankte sich bei allen, die zur Befreiung von Ilmi Umerow und Achtem Tschijgos beigetragen hat. Der stellvertretende Medschlis-Chef Ilmi Umerow bedankte sich auch für seine Befreiung und äußerte ebenfalls seine Überzeugung, andere politische Gefangene und seine Heimat von Besatzern zu befreien. Dabei betonte er, er werde seinen Kampf fortsetzen und heimkehren.

O-Ton: Ich fahre unbedingt in die Heimat. Auf die Krim. Unabhängig davon, was mich dort erwartet.

Die ukrainische Macht und der Medschlis werden auch andere politische Gefangene im Stich nicht lassen, hob der Medschlis-Chef und Parlamentsabgeordnete Refat Tschubarow in der Pressekonferenz hervor. Er zählte namentlich alle krimschen politischen Gefangenen auf. Auf diese Menschen sei nach seinen Worten die Aufmerksamkeit ständig gelenkt.  

Die beiden stellvertretenden Leiter des Medschlis, eines Vertretungsorgans des krimtatarischen Volkes, wurden auf der okkupierten Halbinsel Krim wegen ihrer proukrainischen Position verurteilt. Achtem Tschijgos bekam vom Gericht der Besatzer 8 Jahre Straflager und Ilmi Umerow wurde zu 2 Jahren Kolonie verurteilt. Am Mittwoch kam eine Nachricht, die beiden Häftlinge seien befreit und der Türkei übergeben. Die Ursachen und Bedingungen der Befreiung werden geheim gehalten. Es wurde bekanntgegeben, der russische Präsident Wladimir Putin hat nach der Vereinbarung mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan entsprechende Erlasse unterzeichnet, was von der russischen Seite  am Donnerstag jedoch nicht bestätigt aber auch nicht abgelehnt wurde. Auf jeden Fall wurden die beiden Häftlinge mit dem Flugzeug in die Türkei gebracht.


Festival in Stockholm: ukrainische und schwedische junge Künstler spielen ukrainische Musik

In der schwedischen Hauptstadt Stockholm fand das Festival ukrainischer Musik unter dem Titel „Rethinking Europe: Ukraine“ - „Europa neu begreifen: die Ukraine“ statt. Das Festival machte das schwedische Publikum mit der ukrainischen Musik bekannt. Im Fokus des Musikereignisses standen Kinder, die Generation, die die Zukunft Europas formieren wird. 150 junge Musiker aus der Ukraine und Schweden traten in 2 Konzerten an 2 Abenden hintereinander auf. Unter jungen Künstlern aus der Ukraine waren viele Kinder, die ihre Wohnungen wegen der russischen Aggression verlassen haben. Die Beteiligung am Festival sei für sie eine Möglichkeit, nicht nur ihre Meisterschaften zu demonstrieren, sondern auch eigene Geschichte zu erzählen und Aufmerksamkeit auf den Krieg in der Ukraine zu lenken sagt Klawdija Scheweljuk, die Entwicklungsleiterin und Mitgründerin der NGO „Verantwortungsbewusste Zukunft“.   

O-Ton: Das Chor „Stschedryk“ tritt zuerst im Eric Ericsonhallen und am 24. Oktober in der Konzerthalle „Musikaliska“ auf, wo Nobel-Konzerte veranstaltet werden. Wir werden bei uns Diplomaten sehen, die sich dafür interessieren, was in unserem Land stattfindet und denen die Zukunft unseres Landes nicht einerlei ist. Alle Teilnehmer spielen Werke ausschließlich ukrainischer Komponisten. Diese Musik ist in der Welt leider selten zu hören. Es handelt sich um Werke von Myroslaw Skoryk, Walentyn Sylwestrow, Mykola Lyssenko und anderen.

An den Konzerten nehmen einige Kollektive junger Musiker, darunter Jugendorchester der Lwiwer Philharmonie, 5 junge Interpreter, Flüchtlinge aus dem umkämpften Donbass sowie der bekannte Kinderchor „Stschedryk“ (ATMO) So singt das Chor „Stschedryk“ das weltbekannte gleichnamige Weihnachtsmusikstück des ukrainischen Komponisten Mykola Leontowytsch. Die schwedische Seite vertreten junge Musiker der Musikschule „Adolf Fredriks Musikklasser Farsta“ sowie bekannte Interpreten Andrea Tarrodi, Natalya Pasichnyk und Jakob Koranyi.  

Hören